Bei den Deutschen U20 Hallenmeisterschaften in Dortmund konnte Liam Zentgraf in seiner Paradedisziplin, den 400 m an den Start gehen, nachdem er sich 2 Wochen zuvor Last Minute mit 50,38 Sekunden qualifizieren konnte. Von der Meldeleistung teilte er sich mit einem anderen Läufer in der Meldeliste Platz 12.

In der Helmut-Körnig-Halle stehen auf der Rundbahn 6 Bahnen zur Verfügung, was durch die größere Anzahl an Teilnehmern pro Lauf das Einscheren und Überholen in der zweiten Runde schwieriger macht.

Am Samstag waren drei Halbfinalläufe angesetzt. Liam bekam im zweiten Lauf aufgrund der Meldeleistung mit Bahn 3 eine der engeren Innenbahnen zugeteilt. Mit einem schwächeren Start am er gegenüber den schneller gemeldeten Läufern in der ersten Runde ins Hintertreffen und konnte aber zum Glück zumindest den Läufer auf Bahn 2 hinter sich halten. Durch eine starke zweite Runde konnte er den Abstand zu den drei vorderen Läufern klein halten und kam in 50,01 Sekunden ins Ziel. Die erste Reaktion auf die Zeit war trotz deutlicher Verbesserung seiner Bestzeit um 37 Hundertstelsekunden ein Haareraufen, weil er so knapp eine Zeit unter 50 Sekunden verpasst hatte. Nach dem dritten Lauf war aber klar, dass er mit dieser Zeit nur um einen Platz den Einzug ins A-Fiale verpasst hatte, sich aber als Zeitschnellster für den B-Endlauf qualifiziert hatte. Somit stand am Abend noch an, sich wieder fit für den nächsten Tag zu bekommen und den Lauf zusammen mit seinem Trainer zu analysieren. Als Schwachpunkte wurden der Start und die zu weite Linie in der Kurve ausgemacht, so dass der Vorsatz war, dies im B-Finale besser zu machen.

Mit der schnellsten Zeit der Teilnehmer im B-Finale bekam Liam mit Bahn 5 die beste Bahn zugeteilt. Hinter ihm auf den inneren Bahnen kamen die im Halbfinale langsameren Läufer, vor ihm auf Bahn 6 war nur noch der zweitschnellste Läufer, der von der Meldeleistung eine schnellere Zeit aufweisen konnte, auch wenn dieser das im Halbfinale nicht ganz bestätigen konnte. Jetzt im B-Finale zeigte er jedoch, warum er vor Liam in der Meldeliste gestanden hatte und legte einen starken Start hin und lief in der ersten Runde bereits in Führung. Aber auch Liam startete besser als im Halbfinale und konnte gegen die aufkommenden Läufer auf den Innenbahnen beim Einscheren zum Ende der ersten Runde Position zwei behaupten. Seine gute Ausdauer ermöglichte es ihm bis zum Ende das starke Tempo von Tom Gerstengarbe mitzugehen. Auch wenn es nicht mehr zum Überholen reichte, konnte er zumindest die anderen Läufer hinter sich lassen. Der zweite Platz im B-Finale bedeutet einen starken 8. Platz in der Gesamtwertung. Von der Zeit her war er sogar noch schneller als der sechste Läufer im folgenden A-Finale, was aber nicht in die Platzierung eingeht. Groß wurde die Freude allerdings als Liam die Zeit sah: mit 49.73 s hatte er seine Bestzeit noch einmal um fast drei Zehntelsekunden gesteigert und es standen 49,73 Sekunden auf der Anzeigetafel – die Schallmauer war durchbrochen!

Mit dieser Zeit steht Liam nun auf Platz 11 in der deutschen Bestenliste über 400m in dieser Hallensaison. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!

Hier der Lauf von Liam in Dortmund (Video bei 2:45:45 )